Director Gore Verbinski / Writer Justin Haythe
Stars Johnny Depp, Armie Hammer, William Fichtner, Mason Cook
USA 2013 / 149 Min.
Wenn Make Up mehr verrät als verdeckt...
Wenn man einmal in das Gesicht des Indianers Tonto (Johnny Depp) schaut erkennt man, dass die Indianer Schminke rissig und bröckelig wirkt. Schaut man sich den ganzen Film an erkennt man im rissigen Make-up den Film wieder. Gore Verbinskis (The Mexican, Fluch der Karibik) Wiederbelebung des Lone Ranger ist so rissig wie das Zweitgesicht von Depp. Zu keiner Zeit ist klar was der Film überhaupt sein will, wo er hinwill und warum er sage und schreibe epische 149 Spielzeit hat. Tonto ist das Spiegelbild der Zerrissenheit alleine schon aus dem Grund weil er einmal Gott gleicher Indianer mit Kräften des Grauens ist, in der nächsten Szene dümmlicher Horst und im letzten Akt Comic artiger Super Indianer der dem Lone Ranger mehr als einmal zur Seite steht.
Wenn in den ersten zwanzig Minuten James Bond mäßig eine Szene steht bei der es erstmal zur Sache geht und ein ganzer Zug entgleist bekommt man noch Lust sich auf einen spaßigen Abenteuer/Helden/Buddy Film ein zu stellen. Doch dem wird schnell ein Ende gemacht indem Verbinski es schafft bis zum 20 Minutigen Action Overkill Final nichts mehr zu zeigen was den Zuschauer daran hindert ein zu nicken. Was nach der Eröffnungssequenz kommt ist einfach nur noch quälendes Gerede und gähnend bemüht gedreht. Fast bekommt man das Gefühl Verbinski hatte einen mega Einfall für die erste und letzte Szene aber keinen Plan was er dann im Mittelteil zeigen will. In Kurzform ist der Film in etwa so erklärt. Action-Gähn-Action.
Daher wirkt der Film nicht glatt und sieht auch nicht so aus, sondern wirkt zerrissen
und dies wird offenbart im Make Up des Indianers. Besonders schade denn das Buddy Gespann Depp und Hammer hätte den Zuschauer auf seine Seite holen können, scheitert aber wieder daran das sie dazu keine Gelegenheit bekommen. Sie spielen sich keine Bälle zu und wenn es im Film was zu Lachen gibt dann durch Depp. Besonders konfus wird es im Film dann, wenn er von Western auf Fantasy umschwenkt oder beim idyllischen Lagerfeuer, eine Horde Kannibalen Häschen in einem Walt Disney Film, der ja eigentlich für die Familie sein sollte, sich zerfleischen lässt. Oder wenn er besonders originell das Bein Prothesen Gewehr der Helena Bonham Carter in die Szene setzt. Risse über Risse und keine klare Linie zu erkennen.
Wenn man sich mal alleine das Budget von geschätzten 350 Millionen US Dollar vor Augen führt und nach dem Film weiß wo die hin geflossen sind, kann man nur noch die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, denn Effekte mäßig wirkt der Film auch wiederum nicht rund sondern: Wer es jetzt errät bekommt ein dickes Lob vom Schreiberling- nicht rund und reißt so wie die vielen anderen Kritikpunkte einen Krater ins Gesamt Werk. Das Wörtchen Kunst ist bewusst nicht vor Werk gesetzt um nicht all die tollen Filme zu schänden die es richtig machen.
Zu Gute halten kann man Lone Ranger noch das Menschen wie Bay, auch wenn die Effekte nicht an gut oder solide heranreichen, seinen Spaß haben dürften an der Zerstörungswut des Gore Vebinski. Am Ende kracht es nochmal richtig im Gebälk und das im wahrsten Sinne des Wortes denn hier treten zwei Eisenbahnen gegeneinander an und man bekommt wenigstens noch was zu gucken. Die Frage die der Film aber auch noch aufwirft ist der, der Notwenigkeit in unserer Zeit. Brauchen wir wirklich gerade in dieser Zeit einen Lone Ranger, der im Westen für Recht und Ordnung sorgt, wenn wir einen Nolan Batman haben oder die Avengers, die schon mit dem zweiten Teil in den Startlöchern sitzen? Brauchen wir einen dussligen Heldentypus wen wir einen charismatischen und derben Iron Man haben? Bei Iron Man kann man auch was an der Oberfläche der Maske abschauen aber das kann sich nach lesen des Textes wohl jeder denken auf was ich hinauswill.